Traditionelles Verzweiflungsrezept
Zutaten:
Ein armes Athener Viertel der 60er ist der Topf, in dem all diese Zutaten vermischt werden. Folgen Sie diesem Rezept und Sie werden nach einem Weg suchen, sich selbst das Leben zu nehmen. Sie können sich den Weg frei aussuchen, unsere Zivilisation hat einiges zu bieten.
Guten Appetit und eine verdammte Verdauung!
Und doch riechen diese schlechten Zutaten am Ende gut und hinterlassen einen süßen Geschmack.
Das Geheimnis ist der verrückte Koch, Pipis. Ein untalentierter Maler auf der Leinwand, aber ein Künstler des Lebens.
Sein Leben unterscheidet sich nicht von dem seiner Nachbarn: Seine Frau kümmert sich um ihr Baby und sehnt sich nach ihrem alten Leben als Model. Er wartet auf den großen künstlerischen Durchbruch, schnorrt währenddessen Zigaretten und dekoriert die Wände von Geschäften, zur großen Unzufriedenheit seines Arbeitgebers.
Im Gegensatz zu allen anderen beschwert er sich nicht. Er jammert nicht und beugt sich nicht vor dem Schicksal. Er folgt nicht der Logik der Realität, die ihn niederschlägt. Und da die Wirklichkeit nicht zu seinem Träumen passt, verleugnet er seine Träume nicht, sondern verändert die Realität! Er wandelt die triste Nachbarschaft zu einem lustigen Hof um, voll von fröhlichen Menschen, die ihr Lächeln und die Hoffnung wiederfinden.
Die unschuldige, romantische Annoula, die dem Optimisten Pipis ähnelt, sagt in einem Moment der Ehrlichkeit: „Haben Sie mal bemerkt, dass, wenn Sie längere Zeit auf die Sterne schauen, es scheint, als würden sie sinken. Sie sinken so, dass sie fast das Fenster berühren. Man muss nur die Hand ausstrecken und sie sammeln!“ Pipis sammelt Sterne nicht nur für sich selbst. Er teilt sie großzügig in kleinen mit Liebe und Mitgefühl gefüllten Lachpaketen.
Vielleicht denken Sie, dass der Kerl einfach verrückt ist. Sie haben ja auch teilweise recht. Er ist verrückt. So „verrückt“ wie Sokrates, der für seine Ideen und beim Versuch, seinen Mitbürgern die Selbsterkenntnis näherzubringen, starb. Oder Leonidas, der entgegen jeder strategischen Logik blieb und kämpfte, obwohl er wusste, dass er sterben wird – oder jener Arzt ohne Grenzen, der die Sicherheit und die Gemütlichkeit seines Hauses verlässt, um das Leiden von Kindern zu lindern – oder die Frauen auf Mytilini, die lächelnd das Baby eines Geflüchteten mit Zuneigung umarmen und mit einer Flasche füttern.
“Wir liegen alle in der Gosse, aber einige von uns betrachten die Sterne.“ (Oscar Wilde)
Autor:
Dimitris Giannoukakis
Mitwirkende:
Inszenierung-Bearbeitung:
Theodoros Limitsios
DarstellerInnen:
Eleni: Eri Bakali
Paraskewi: Olga Kessaris
Popi: Xanthi Tokmakidou-Trifunovic
Nitsa: Ino Matsou
Anula: Santina Marketou
Melita: Danai Mermiga
Pipis: Theodoros Limitsios
Nondas: Christos Lakis
Tassos: Panagiotis Fotopoulos
Nikos: Tassos Vassiliou
Gastwirt: Kostas Papageorgiou
Arzt: Kostas Papageorgiou
Postbote: Kostas Papageorgiou
Trauzeug: Kostas Papageorgiou
Stimmen der Produzenten: Konstantinos Karagiorgos, Andreas Chrysostomou
Deutsche Übersetzung:
Santina Marketou, Johannes Stehle
Kostümberatung:
Alexandra Karakopoulou - Zisser
Bühnenbild:
Alexandra Karakopoulou - Zisser
Bauszene:
Martin Pöschlmayer (Zeros), Markus Zisser
Fotografin: Christina Karagiannis
Licht:
Vassilis Klotsotiras
Ton:
Christos Sarakatsianos
Musikalische Komposition:
Nikos Zougris
Gruppe SaManFu:
Jannis Raptis, Vassilis Iakinthos, Michael Blassnig
Musikalische Auswahl:
Thod Limier, John Psimopoulos
Grafik & Design:
Xanthi Tokmakidou-Trifunovic